Samstag, 31. März 2007

Reiche, Besserverdiener und ihre Verantwortung

Man hört es fast solange, bis man es selber glaubt. Vom Manifest-Verfasser Franz "Mani" Müntefering - in Fachkreisen auch Marxisten-Münte genannt - über die Bündnisgrünen bis hin zum parlamentarisch organisierten Linksextremismus, namentlich der Linkspartei.PDS (ja, auch bei der rechtssozialistischen NPD). Überall hört man, "die Reichen" und "die Besserverdiener" sollten "endlich Verantwortung übernehmen und sich solidarisch mit der Gesellschaft zeigen". Nun gut, was hat man darunter zu verstehen?

Was damit gemeint ist, dürfte eigentlich einleuchten. Die Enteignungslinke will damit sagen, dass sich "Reiche" und "Besserverdiener" (ab wann ist man eigentlich reich bzw. verdient man besser?) stärker mit ihrem Vermögen an der Solidarität des Sozialstaates beteiligen sollen. Oder anders ausgedrückt: bestimmte Gesellschaftsgruppen sollen zu Gunsten anderer Gesellschaftsgruppen noch stärker von ihrem Eigentum befreit - enteignet - werden. Dabei wird der Eindruck suggeriert, als beteiligten sich die bösen Ausbeuter - also die sog. Reichen und Besserverdiener - nicht am Sozialstaat bzw. an den sozialen Sicherungssystemen. Zieht man mal nicht den linken Neidpopulismus zu Rate, sondern Statistiken des Bundesfinanzministeriums, so fällt einem doch Beachtliches auf. Lediglich 5% der Steuerpflichtigen in der BRD haben ein Einkommen von über 85.400 Euro/Jahr. Ihr Anteil am Gesamtsteueraufkommen beträgt jedoch 41,4%. Interessant. Dagegen beträgt das Steueraufkommen der unteren 50% (!) der Steuerzahler lediglich 8,3%. Auch interessant, aber es geht noch weiter. Beschränkt man seine Betrachtung nur auf die Spitze der Einkommenspyramide, die mehr als 500.000 Euro pro Jahr verdient (das sind ca. 35.000 Menschen), so stellt man fest, dass diese 0,13% (!) der Steuerpflichtigen ca. 13% des gesamten Einkommensteueraufkommens beitragen.

Alles sehr spannend, was man so erfahren kann. Und auch die Schlüsse, die man daraus ziehen kann.

Das alles hindert die Neider aber nicht daran, weiter ihre totale Gleichheit zu propagieren. Man ist ja schließlich auch erkenntnisresistent. Und der Erfolg jener Gruppierungen lässt eigentlich nur einen Schluss zu: ein großer Teil der Deutschen ist gleichheitskrank. Wenn jemand mehr verdient als ein anderer, wird er behandelt, als sei er ein Verbrecher. Man muss sich rechtfertigen und beschimpfen lassen, wenn man etwas besser kann als andere. Als sei Leistung und Wissen ein Verbrechen. Man hat nur noch Verachtung für die Leistungsträger übrig. Während man in Gesellschaften wie der der USA bewundert wird und der größere Besitz des anderen ihm Bewunderung einbringt und denjenigen, der weniger Besitz hat, motiviert und zu Leistung anstachelt, erzeugt es in der bundesrepublikanischen Gesellschaft nur Neid und Missgunst. Ein mal Neid, weil was der Andere hat, will man auch haben. Aber auf seine Kosten. Schließlich will man nicht selbst dafür arbeiten. Das wäre ja auch nicht "sozial gerecht". Denn er hat ja mehr, muss also was abgeben. Im anderen Fall entsteht Missgunst, also was man selbst nicht hat, dürfen andere auch nicht haben. Das alles geschieht ganz nach der Ansicht von Gerhard Schröder, der den Zusammenhalt der bundesrepublikanischen Gesellschaft nur durch den Sozialstaat für möglich hält. Eine Gesellschaft, die aber Leistung bestraft, wird nichts leisten können. Die Ideologie, Menschen zu Gunsten anderer unter dem Deckmantel der "sozialen Gerechtigkeit" enteignen zu können, gehört hier schon fast zum guten Ton. Der Keim des Sozialismus scheint aufzugehen.

Bild: rettungstrupp.de

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