Dienstag, 10. April 2007

Ethnische Medizin - Fluch des Rassismus oder Segen der Wissenschaft?

Zum ersten Mal seit der Zeit des Nationalsozialismus ist die sog. "ethnische Medizin" - also Medizin, die das rassisch-genetische Erbmaterial des Patienten in den Behandlungsvorgang miteinbezieht - wieder auf dem Vormarsch. Aber diesmal ist es anders. Oder doch nicht?

An amerikanischen Instituten wie der University of California in Berkeley, der John Hopkins Medical School, der John Hopkins University oder auch der Pritzker School of Medicine in Chicago - allesamt absolut renommierte Einrichtungen im Bereich der meidzinischen Forschung - rückt eine These immer weiter in den wissenschaftlichen Diskurs: "Wer die ethnische Abstammung seines Patienten missachtet, begeht einen Behandlungsfehler" (Jerome Rotter). Amerikanische Forscher haben zunehmend die Krankheits- und Sterberaten von Afro-Amerikanern im Visier.

Und sie wurden fündig. Alex Lentsch zufolge sterben Schwarze aufgrund einer bestimmten Genvariante eher an Prostatakrebs. Jedoch schützt genau diese Variante vor Malaria. Auch die bestimmte Ausformung eines Eiweißes im Herz ist nach Steve Goldstein dafür verantwortlich, dass die Häufigkeit des plötzlichen Kindstodes bei afro-amerikanischen Säuglingen um das 24fache erhöht ist. Ebenfalls meint Hunter Young herausgefunden zu haben, dass Bluthochdruck genetisch bedingt sein kann. Schließlich leiden Afro-Amerikaner doppelt so häufig daran als weiße Amerikaner. Er stellte in einer Studie fest, dass Menschen aus warmen sehr viel häufiger als Menschen aus kalten Gebieten an erhöhtem Blutdruck leiden. Young führt das auf eine Genvariante zurück, die Menschen in warmen Gebieten durch ihre Anpassung an die Umwelt häufiger in sich tragen.

Pharmakonzerne haben ebenfalls dieses Forschungsfeld erkannt um gezielt rassenspezifische Medikamente zu etablieren. Es wurden auf dem US-Markt in diesem Zusammenhang bereits Produkte eingeführt, die das Herzinfarktrisiko in der Durchschnittsbevölkerung kaum beeinflussten, bei Afro-Amerikanern jedoch hervorragend anschlugen (Senkung des Sterberisikos um 43%). Ebenso schlug ein anderes Medikament gegen Lungenkrebs bei Menschen asiatischer Ethnie fast doppelt so gut an als im Durchschnitt.

Im Gegensatz zu früher, als die Nationalsozialisten versucht haben, durch ihre Rassenlehre die unterschiedliche Wertigkeit von Menschen zu begründen, suchen die Forscher heute nach biologischen Unterschieden, um den einzelnen Menschen besser helfen zu können.

Dies alles bleibt natürlich nicht ohne Gegenwehr, vor allem von politisch-ideologisch motivierter Art. So wird jedem, der behauptet, es gebe verschiedene menschliche Rassen, automatisch unterstellt, er meine damit, die verschiedenen Rassen hätten eine unterschiedliche Wertigkeit. Der amerikanische Soziologe Troy Duster bezeichnet die ethnien-spezifische Medizin als "Rassismus durch die Hintertür" und behauptet, "Rasse ist kein biologisches, sondern ein gesellschaftliches Konstrukt". Er muss sich also die polemische, aber den Kern treffende Frage stellen lassen: wenn man in Beverly Hills lebt und reich ist, ist man weiß. Verliert man seinen gesamten Besitz und muss ins Ghetto nach Compton ziehen, wird man automatisch schwarz?

So wird von den Skeptikern nur konsequent gefordert, jegliche Forschung in dieser Richtung einzustellen, da sie eine eindeutige Rassendiskriminierung darstelle. Die Pharma-Unternehmen sollen also jegliche Forschung einstellen mit der Folge, dass bestimmte Medikamente für bestimmte Bevölkerungsgruppen eventuell nicht wirklich wirksam sind? Dies kann Leben kosten! Nur weil es einem Teil der politisch Korrekten nicht passt, dass bestimmte Ethnien auf bestimme Medikamente besser ansprechen als andere?! Jene Skeptiker sollen dann aber auch auf jeder Beerdigung sein und jeder Familie erklären müssen, warum ihr Vater, Bruder, Sohn, oder ihre Mutter, Schwester oder Tochter sterben musste. Nämlich genau deswegen, weil sie spezielle, für Ethnien ausgerichtete und dadurch effektivere Medizin für rassistisch und diskriminierend halten.

Man kann davon ausgehen, dass in der gängigen linken Presse diese Forschungen wieder ein willkommener Vorwand für anti-amerikanische Hetze bieten werden. Nach dem Motto: "Nazis besiegt, Nazirassismus übernommen". Behauptet man also, Schwarze seien schwarz und schwarz sei nicht weiß, gilt man automatisch schon als KZ-Kommandeur. Es ist die weitverbreitete Krankheit zu glauben, dass jemand, der Unterschiede in der Sache sieht, auch Unterschiede im Wert meint. Dieses vermeintliche "zwischen den Zeilen lesen" ist gerade in deutschen Gefilden eine beliebte politische Waffe. Eine Waffe, die es um den Fortschritt und der Meinungsfreiheit Willen zu brechen gilt.

Bild: census.gov

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